Die Diagnose „Diabetes“ erscheint vielen Betroffenen wie ein Schicksalsschlag. Sie haben Angst vor möglichen Veränderungen und Einschränkungen. Diabetes wird meist zufällig erkannt. Lange Zeit können bei unbehandeltem Diabetes keine oder nur geringe Beschwerden auftreten.Das Risiko daran zu erkranken, wächst mit zunehmendem Alter. Denn die Insulinproduktion sinkt mit den Jahren.
Betroffen sind aber längst nicht nur ältere Menschen. Ungesunde Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung sind verantwortlich dafür, dass die Stoffwechselentgleisung immer früher in Erscheinung tritt. Bereits Kinder und Jugendliche erkranken an Typ-2-Diabetes.
Mittlerweile ist Diabetes gut behandelbar. Insbesondere wiederholte Schulungen und die ständige, wachsame Kontrolle der aktuellen Blutzuckerwerte sowie Achtsamkeit für den Körper helfen, ein leichtes Leben mit Diabetes zu führen und ihn gut im Griff zu haben.
> Wohlstandskrankheit Diabetes – Typ 2
Wer gesund lebt, muss nicht zwangsläufig erkranken. Ein hohes Risiko tragen Übergewichtige, denn Körperfett kann den Zuckerstoffwechsel beeinträchtigen. Diabetes vom Typ 2 tritt als Teil des „Metabolischen Syndroms“ auf, dazu gehören:
- Erhöhter Blutzuckerspiegel
- Fettstoffwechselstörungen
- Bluthochdruck
- Taillenumfang über 88 cm bei Frauen, 102 cm bei bei Männern
> Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Dieses Sprichwort gilt ganz besonders für Diabetiker: Selbstkontrolle ist der Schlüssel zum Wohlbefinden und verspricht eine höhere Lebenserwartung und schützt vor unerwünschten Folgeerkrankungen.
Eine gute Kenntnis der eigenen aktuellen Blutzuckerwerte lassen bewusster und gelassener mit Diabetes umgehen. Auch wenn die Selbstkontrolle die ärztliche Kontrolle nicht ersetzt, hilft sie aber Abweichungen und Schwankungen rechtzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu handeln.
Blutzuckerzielwerte
90-120 mg/dl
oder
5-6,6 mmol/l
> 1-2 Std. nach der Mahlzeit
unter 140 mg/dl
oder
unter 7,7 mmol/l
(gemessen im kapillaren Vollblut)
> Individuelle Ziele
Die genannten Zielwerte des Blutzuckers sind Richtwerte – keine verbindlichen Grenzen, die um jeden Preis erreicht werden müssen.
Die Zielwerte sollten immer individuell mit dem Arzt festgelegt werden unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensumstände, Begleiterkrankungen und des Alters des Patienten.
So werden beispielsweise bei älteren und hochbetagten Menschen oft höhere Werte toleriert, weil eine Therapie mit dem Ziel möglichst optimaler Blutzuckerwerte auch das Risiko für Unterzuckerungen erhöht – die für alte, oft herzkranke Diabetiker gefährlicher sein können als für jüngere, weil bei Unterzuckerungen Stresshormone ausgeschüttet werden.
> Mit dem richtigen Gerät auf Erfolgsspur
Selbstkontrolle funktioniert nur mit einem auf die eigenen Bedürfnisse und Lebensumstände abgestimmten Blutzuckermessgerät. Mit kleinsten Mengen an Blut und minimaler Hautverletzung liefern die Blutzuckermessgeräte der neuen Generation zuverlässige Werte.
Die Messzeit beträgt nur noch wenige Sekunden. Stechhilfen gibt es in alle Größen, platzsparend klein oder größer für leichtere Handhabung. Je nach Hauttyp sind unterschiedliche Einstechtiefen möglich. Es gibt auch Stechhilfen mit Lanzettentrommeln, die den Lanzettenwechsel erleichtern.
> Diabetes: Profil zeigen
Wie oft Diabetiker ihren Blutzucker messen sollten, hängt von ihrer Therapieform und den individuell vereinbarten Zielwerten ab.
Regelmäßiges Messen macht aber nur Sinn, wenn Diabetiker ihre Werte dokumentieren, mit dem Arzt besprechen und Konsequenzen draus ziehen. Auch besondere Ereignisse, wie außergewöhnliche Werte, große Mahlzeiten bei Familienfeiern, Reisen oder kleine süße Sünden sollten mit Datum und Uhrzeit vermerkt werden. Dies kann schriftlich in einem Diabetikertagebuch erfolgen. Ein Blutzuckermessgerät mit integrierter Diabetes-Management-Software erleichtert dies. Per USB mit einem PC verbunden, stellt die Software einprägsam Kurz- und Langzeittrends aus der Blutzuckermessung dar. Diabetiker und Ärzte können so die Einstellung besser kontrollieren.
> Hilfreich: Ein Tagesprofil
Hin und wieder kann es sinnvoll sein, ein Tagesprofil zu erstellen, um mögliche Störungen in der Diabetes-Einstellung aufzudecken. Hierfür wird mehrmals am Tag in regelmäßigen Abständen der Blutzucker gemessen und dokumentiert. Am besten vor und nach den Mahlzeiten, morgens früh, abends spät, vor und nach dem Sport oder einer Feier. Daraus ergibt sich ein aufschlussreiches Tagesprofil.
TIPPS FÜR EINE GUTE BLUTZUCKERKONTROLLE:
- Vor der Blutentnahme Hände mit warmem Wasser waschen und gut abtrocknen. Reste von Obst, Schweiß, Handcreme oder Alkoholtupfern können das Messergebnis beeinflussen
- Finger vor der Blutentnahme massieren, das fördert die Durchblutung
- Den Finger nach dem Einstich nicht pressen. Austretende Gewebsflüssigkeit kann den Wert verändern. Finger nur leicht von der Handfläche bis Kuppe massieren
- Die Kodierung von Messgerät und Teststreifen muss übereinstimmen
- Die Blutzuckermessung zwei Stunden nach einer Mahlzeit zeigt die individuelle Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel und Nahrungsmengen
- Je öfter getestet wird, umso mehr erfährt man über den eigenen Blutzuckerspiegel, Veränderungen und Reaktionsmuster auf Ernährung und Lebenssituationen
- Treten Unterzuckerungen in der Nacht auf, empfiehlt sich eine Messung vor dem Schlafengehen
Quelle: Gesundheit – Das Magazin aus Ihrer Apotheke
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