Keine Frage – mit dem Rauchen aufzuhören ist nicht leicht. Denn Zigaretten enthalten unter anderem den Suchtstoff Nikotin. Das heißt: Beim Rauchverzicht muss eine psychische und ab einem gewissen Konsum auch eine physische Abhängigkeit überwunden werden. Man spricht deshalb von einer Raucher- oder Nikotinentwöhnung. Dafür wird nicht nur ein starker Wille benötigt, sondern vor allem auch professionelle Unterstützung. Wer es ernst meint, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte sich ausführlich persönlich beraten lassen. Die vorliegende Information fasst wesentliche Punkte für einen erfolgreichen Rauchausstieg kurz zusammen.
Rauchausstieg:
Konsequent, aber ohne Stress
Wer mit dem Rauchen ganz konsequent aufhören will, sollte sich einen festen Termin setzen. Stressfreie Anlässe wie ein Wochenende oder Urlaub eignen sich besonders gut. Ein solches Vorgehen ist zweckmäßiger als die Anzahl der Zigaretten pro Tag zu reduzieren. Bereits im Vorfeld ist es hilfreich, sich vor Augen zu führen, bei welchen Anlässen bzw. in welchen Situationen man automatisch raucht. So fällt es leichter, der „Macht der Gewohnheit“ erfolgreich Paroli zu bieten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Sehr gut bewährt hat sich die Kombination aus Nikotinersatzmitteln (Zufuhr von Nikotin, z.B. durch Pflaster oder Kaugummi) und Selbstkontrolle (Rauchstopp).
Ersatz als Chance
Nikotinersatzmittel sorgen dafür, das Rauchritual zu unterbrechen. Nikotinpflaster, -kaugummis und -lutschtabletten, die in der Apotheke frei verkäuflich sind, haben sich hier gut bewährt. Die Kaugummis oder Pflaster enthalten Nikotin in verschiedenen Konzentrationen, so dass der Verzicht auf den Suchtstoff nicht abrupt erfolgt, sondern eine langsame Entwöhnung möglich ist. Über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen wird die Nikotinzufuhr stufenweise reduziert. Entzugssymptome wie Unruhe und Reizbarkeit fallen so schwächer aus. Während sich Kaugummis besonders für Raucher eignen, die vorzugsweise zu bestimmten Gelegenheiten geraucht haben, nützen Pflaster vor allem denjenigen, die über den Tag verteilt immer wieder zum Glimmstängel gegriffen haben. Bei Anwendung des ersten Pflasters dauert es etwa vier Stunden bis die Wirkung einsetzt. Ob Nikotinkaugummi oder –pflaster: Während der Anwendung ist es unbedingt zu unterlassen, gleichzeitig noch zu rauchen.
Alle Nikotinersatzmittel sollten jedoch nicht ohne eine ausführliche Beratung in der Apotheke über die richtige Anwendung und individuelle Dosierung verwendet werden.
Zu zweit klappt es besser
Wer sich gemeinsam mit dem Partner auf den Weg in ein Leben ohne Zigaretten macht, hat es leichter, durchzuhalten. So berichten Forscher des University College London im Fachmagazin „Jama Internal Medicine“, dass die Hälfte der beobachteten Raucherinnen den Rauchentzug durchzog, wenn der Partner mitmachte. Qualmte er weiter, schafften es statt 50 nur acht von 100 Frauen.
Wird das akute Verlangen zu groß, können die drei folgenden Maßnahmen helfen:
1) Aufschieben – etwa zehnmal tief durchatmen
2) Ausweichen – zum Beispiel Raucherbereiche meiden
3) Ablenken – zum Beispiel jemanden anrufen. Statt einer Zigarette kann man auch einen Lutscher in den Mund nehmen. Hauptsache Finger und Lippen sind beschäftigt.
© Apothekerverband Nordrhein e.V. in Kooperation mit dem Govi – Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH.