Für Millionen Menschen in Deutschland wird Sport jetzt wieder die schönste Nebensache der Welt – zumindest gelegentlich. Genau hier liegt das Manko: Mangelndes Training der Bewegungsabläufe, ungenügende Vorsicht und oft auch Übermut sorgen für mehr als zwei Millionen Sportverletzungen pro Jahr. Lesen Sie, was dem vorbeugt und was im Notfall hilft.
Wer gänzlich ungeübt ist, tut gut daran, sich vor dem Sportstart beim Arzt durchchecken zu lassen. Gibt dieser grünes Licht, weiß man schon einmal, dass organisch alles noch >>sporttauglich<< ist. Fitnessstudios, Rückenzentren und andere spezielle Einrichtungen bieten umfangreiche Tests an, mit deren Hilfe nicht nur die Organgesundheit geprüft wird, sondern unter anderem auch der genaue Leistungsstatus und die im Einzelfall am besten geeignete Belastungsart ermittelt werden.
Das Risiko senken
Freizeitsportler sollten sich vor der Bewegung aufwärmen. Am besten geeignet sind sich allmählich steigernde Übungen mit niedriger Intensität, wie zum Beispiel lockeres Laufen auf der Stelle. Im Anschluss stehen Technikübungen auf dem Programm, beim Fußball etwa das lockere Einschießen mit dem Ball. Der Bewegungsapparat profitiert am Ende der Aufwärmphase von Dehnungs- und Lockerungsübungen.
Mit PECH Erste Hilfe leisten
Vorbereitung schützt vor Verletzungen, bietet aber selbstverständlich keine absolute Sicherheit. Wenn etwas passiert, handelt es sich meist um Verrenkungen, Zerrungen oder Prellungen. In diesen Fällen ist Erste Hilfe nach der so genannten PECH-Regel der bereits lange existierende und bewährte Standard. PECH steht für Pause, Eis, Compression und Hochlagerung. Ein Vorgehen, das nicht nur den Schmerz lindert, sondern auch gegen Schwellungen hilft sowie Wasseransammlungen im betroffenen Gebiet und Entzündungsreaktionen vermindert.
Am besten sollte die verletzte Körperstelle so lange ruhiggestellt und hoch gelagert werden, bis Schwellungen und akute Schmerzen abklingen. Anschließend mit der Kühlung beginnen. Dazu eignen sich Wasser, Eis, Eisspray oder Cold-Packs aus der Apotheke. Im Anschluss daran hilft ein Verband, der einen gewissen Druck auf die verletzte Stelle auszuüben vermag. Ein annähernd luftundurchlässiger Verband, unter Fachleuten als Okklusionsverband bezeichnet, fördert die Wirkung schmerzstillender und entzündungshemmender Salben. Hierzu die entsprechende Salbe messerrückendick auf die betroffene Stelle auftragen, mit einer Frischhaltefolie abdecken und mit einer Binde straff umwickeln. Mit geeigneten Präparaten – auch zum Einnehmen – kennen sich Apothekenteams aus.
Wunden ernst nehmen
Kleine Wunden sollten in jedem Fall desinfiziert und mit einem Pflaster abgedeckt werden, und zwar so, dass das Pflaster die Wundränder einander möglichst nahe bringt. Größere Verletzungen werden mit einer sterilen Wundauflage keimfrei abgedeckt. Die Auflage lässt sich an den Rändern mit Pflasterstreifen befestigen. In jedem Fall sollte ein Arzt eine größere Wunde begutachten.
Bedacht bei Bruchverdacht
Wenn eine Verletzung ein Bruch zu sein scheint, gelten folgende Regeln:
- bewegen Sie den Betroffenen nicht unnötig,
- versuchen Sie nicht, das verletzte Glied auf eigene Faust „zu richten“,
- polstern Sie eventuell hervorstehende Knochenteile, aber ohne Druck.
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