Hautpflege in der der Schwangerschaft
Die aufregendste Zeit der Welt! Der Wunsch, schwanger zu werden hat sich erfüllt und in den 9 Monaten der Schwangerschaft ist der ganze Körper in die Entstehung des neuen Lebens mit einbezogen. Immer wieder großes Wunder, aber auch 9 Monate Ausnahmesituation. Der Körper funktioniert plötzlich „anders“, der Bauch wächst, die Gefühle fahren Achterbahn.
Manche der körperlichen Veränderungen werden als positiv empfunden, andere als irritierend. In jedem Fall eine Zeit, um dem Körper mehr Pflege und Aufmerksamkeit zu schenken.
Wenn das Babybäuchlein wächst
Die werdende Mutter nimmt pro Monat ungefähr 1,5 Kilo Gewicht zu. Das Bindegewebe an Brust, Bauch, Hüften und Schenkeln wird in der Schwangerschaft stark gedehnt. Gleichzeitig verringert sich durch die Hormonumstellung die Elastizität.
Die Folge: kleine Risse im Unterhautgewebe, die gefürchteten Schwangerschaftsstreifen entstehen. Sie treten bei etwa 70 Prozent der Schwangeren in der zweiten Schwangerschaftshälfte auf. Gegen Ende der Schwangerschaft erreicht der Bauchumfang in Nabelhöhle durchschnittlich um die 100 cm Umfang.
Wie sehr eine Frau zu Schwangerschaftsstreifen neigt, ist Veranlagungssache. Damit diese Streifen nicht entstehen oder abgemildert werden, ist Vorbeugung das A und O. Es empfiehlt sich, die Haut regelmäßig mit pflanzlichen Ölen zu massieren.
Pflegeöle auf Basis von Mandel-, Jojoba- und Weizenkeimöl mit einem Arnikaauszug und Zusatz von ätherischen Ölen verbessern die Elastizität des Bindegewebes, regen die Spannkraft der Haut an und schützen die Haut vor dem Austrocknen.
Zupfen hilft
Wahre Wunder gegen die Streifen bewirkt eine durchblutungsfördernde Zupfmassage. Vom Bauchnabel aus beginnend, die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen, sanft zupfen und so die ganze Bauch- und Hüftregion massieren. Bürstenmassagen oder regelmäßige kaltwarme Wechselduschen stärken das Bindegewebe zusätzlich.Nach der Massage sollte ein hautpflegendes Öl aufgetragen werden.
Auch die Brüste verändern sich: Sie vergrößern sich insgesamt, werden empfindlicher und die Brustwarzen färben sich dunkler. Sinnvoll ist es deshalb, die Brustwarzen mit einer fettreichen Pflegesalbe zu behandeln und durch regelmäßiges Eincremen und Massieren der Brüste Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
Übrigens: Ein gut sitzender BH schützt die Haut im Brustbereich vor zu großer Belastung.
Frische und strahlende Haut – das wird Schwangeren oft nachgesagt und ist tatsächlich ein willkommener Nebeneffekt. Da der Körper jetzt mehr Wasser einlagert und das gesamte Gewebe besser durchblutet wird, wirkt die Haut jetzt straff und rosig. Grundsätzlich verleiht die vermehrte Östrogen-Ausschüttung den meisten Frauen eine reinere Haut.
Die Gesichtshaut ist jetzt besonders empfindlich. Milde Produkte mit hautneutralem, leicht saurem pH-Wert von 5,5 reizen nicht und halten die Haut im Gleichgewicht.
Rosige Gesichter
Durch das Östrogen-Hoch wird die Haut nicht nur feiner, die Gefäße erweitern ich auch. Frauen, die unter Couperose (erweiterte Äderchen) leiden, klagen in der Schwangerschaft verstärkt über Rötungen und Reizungen der Gesichtshaut. Hier gilt besonders, auf eine reizarme milde Pflege zu achten und alles zu meiden, was die Durchblutung anregt, wie z.B. Temperaturschwankungen, Rubbel-Peelings oder scharfe Gewürze.
Unreine Haut durch Hormone – Schwangerschaftsakne
Andere jedoch klagen über eine trockene, schuppige oder fettige Haut, die eher zu Unreinheiten neigt.
Während der Schwangerschaft läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren und es werden mehr männliche Geschlechtshormone produziert, die die Aktivität der Talgdrüsen anregen. Leiden Schwangere unter unreiner Haut und Pickeln, sollten die betroffenen Partien 2 Mal täglich mit sanften Reinigungsprodukten gereinigt werden. Unterstützend empfiehlt sich, regelmäßig ein Peeling.
Auch eine Maske aus Heilerde hilft wunderbar gegen lästige Unreinheiten. Wer bislang eine Pflege für trockene Haut verwendet hat, sollt die Hautpflege in den Schwangerschaftsmonaten entsprechend umstellen.
Sonne meiden – Pigmentflecken
Die Haut Schwangerer neigt dazu, schneller und unregelmäßiger zu bräunen. Pigmentflecken werden durch die Sonneneinstrahlung noch schneller dunkler und treten stärker hervor. Am häufigsten sind sie am Kinn, Oberlippen und Jochbögen lokalisiert und gehen nach der Schwangerschaft meist spontan zurück. Deshalb sollten Sonnenschutzpräparate mit hohem Lichtschutzfaktor (UVA+UVB) verwendet und möglichst auf ausgedehnte Sonnenbäder verzichtet werden. Die Sonnenschutzmittel sollten schon morgens vor der üblichen Hautpflege aufgetragen werden.
Gefürchtete Besenreiser
Misstrauisch begutachtet von vielen Schwangeren werden erweiterte Äderchen, auch Besenreiser genannt. Auch die Bein-Venen bringen Höchstleistungen und transportieren 1,5 Liter mehr Blut gegen die Schwerkraft. Der dicker werdende Babybauch drückt auf die Gefäße, und das Hormon Progesteron macht die Venenwände lockerer. Stützstrumpfhosen unterstützen die Venen, Wechselduschen trainieren die Gefäße, und möglichst viele Tätigkeiten sollten im Sitzen erledigt werden. Viele Frauen klagen während der Schwangerschaft über Wassereinlagerungen. Die Folge sind geschwollene Beine und Lider. Minimale Wassereinlagerungen sind relativ häufig und harmlos und können durch kalte Güsse, Beine hoch lagern oder durch Verwendung von gekühlten Cremes in Grenzen gehalten werden.
TIPPS, DIE IHRE HAUT BELOHNT
- Viel trinken spendet auch Ihrer Haut Feuchtigkeit
- Konsequenter Lichtschutz
- Gesunde Ernährung
- Konsequente verwöhnende Hautpflege
- Ausreichend Schlaf und so wenig Stress wie möglich
- Einfach glücklich sein und die Zeit genießen 🙂
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