Die erste Heilpflanze, die wir Ihnen vorstellen wollen, ist der Sonnenhut, auch Igelkopf genannt. Das Synonym „Igelkopf“ lässt sich darauf zurückführen, dass die Blütenköpfe des Sonnenhutes an den stacheligen Rücken eines Igels erinnern. Vermutlich stammt daher auch der lateinische Name „Echinacea“, welcher sich vom griechischen echinos = Igel ableitet.
Mittlerweile sieht man den Sonnenhut auch immer häufiger als Zierpflanze in den Gärten hier in der Umgebung. Auch in unserem kleinen Beet vor der Apotheke hat er ein Plätzchen gefunden.
Beheimatet ist der Sonnenhut in Nordamerika und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Schon die Indianer nutzten ihn als Heilmittel gegen Zahnschmerzen, Wunden und sogar Schlangenbisse. Gut, gegen Schlangenbisse würden wir es jetzt nicht unbedingt empfehlen 😉
Die anderen Wirkungen betrachten wir mal etwas genauer.
Als Heilkraut genutzt werden drei verschiedene Stammpflanzen:
Echinacea angustifolia (Schmalblättriger Sonnenhut)
Echinacea pallida (Blassfarbener Sonnenhut)
Echinacea purpurea (Purpursonnenhut)
Extrakte aus der Wurzel des blassfarbenen Sonnenhutes werden unterstützend bei grippalen Infekten eingesetzt.
Inhaltsstoffe aus dem Kraut vom Purpursonnenhut werden zur Anregung der Immunabwehr bei wiederkehrenden Infekten im Bereich der Atemwege und der ableitenden Harnwege verwendet. Äußerlich bei Wunden oder Lippenherpes.
Als wirksame Inhaltsstoffe dienen u.a. die Alkamide oder auch die Polysaccharide. In Laborversuchen konnten Wissenschaftler zeigen, dass die Alkamide Einfluss auf die Immunzellen haben.
Die klinische Studienlage ist bei Echinacea Präparaten immer noch nicht zufriedenstellend. Es deuten zwar viele Studien auf eine Wirkung hin, insbesondere bei Zubereitungen aus dem Kraut von Echinacea pupurea. Aber wegen der unterschiedlichen Zusammensetzung der geprüften Zubereitungen sind die Ergebnisse der Studien widersprüchlich und nicht aussagekräftig.
In Zukunft sollen klinische Studien mit klar definierten Produkten gemacht werden.
Wie dem auch sei, eine unserer Mitarbeiterinnen, die sonst auch eher zu den kritischen Stimmen zählt, hat seitdem sie Echinacea rechtzeitig nimmt, Ruhe vor grippalen Infekten. Zufall?
Wer Echinacea unterstützend einnehmen möchte, sollte dies gleich bei den ersten Anzeichen einer Erkältung tun. Vorbeugend sollte man das pflanzliche Arzneimittel nicht länger als 8 Wochen einnehmen, sonst droht ein Umkehreffekt.
Wer allergisch auf Korbblütler reagiert, sollte gänzlich auf die Einnahme verzichten.
Ebenso raten Experten von Sonnenhut ab, wenn man eine eingeschränkte Immunabwehr hat oder Medikamente einnimmt, die das Immunsystem unterdrücken.
Wegen insgesamt nicht ausreichender Untersuchungen soll Echinacea in Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.