Allergiesaison startet früher

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Im Winter können Menschen mit Pollenallergien normalerweise aufatmen. Nicht jedoch in diesem. Denn viele Allergiker klagen bereits seit November wieder über Beschwerden. Der Grund: Das milde Wetter dieses Winters sorgt für einen frühen Pollenflug; aktuelle Beispiele sind Hasel- und Erlenpollen. Erste Anzeichen für einen frühen Start der Allergiesaison.

Die Lebensqualität der Allergiker leidet unter Symptomen wie Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung oder Asthma. Hinzu kommt, dass erkältungsbedingte Beschwerden eine Allergie verschlimmern können, weil die Schleimhäute durch die Virenattacke noch einige Zeit übersensibel reagieren.

Experten gehen daher davon aus, dass sich Betroffene in diesem Jahr früher mit typischen Beschwerden eine Pollenallergie konfrontiert sehen.

 

Möglichen Beschwerden entgegenwirken – Tipps für Allergiker

Die folgenden Maßnahmen helfen, die Symptome möglichst gering zu halten:

 

  1. Kortison-Nasensprays und solche, die Cromoglicinsäure oder Nedocromil enthalten, brauchen zehn bis 14 Tage, bis sich ihre Wirkung voll entfaltet. Mit dem Einsatz dieser Mittel deshalb rechtzeitig beginnen.
  2. Dafür sorgen, dass Mittel greifbar sind, die im Akutfall helfen und nach Rücksprache mit einem Arzt auch über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden können. Dazu gehören sogenannte Antihistaminika, die es in Apotheken in Form von Tabletten, als Nasensprays und Augentropfen gibt. Sie bremsen den körpereigenen Botenstoff Histamin, der die allergischen Symptome entscheidend mit auslöst.
  3. Wer auch unter asthmatischen Beschwerden leidet, sollte sich entsprechende Sprays zum Einatmen verordnen und die richtige Handhabung in der Apotheke zeigen lassen.
  4. Regelmäßiges Saugen und Wischen in den Wohnräumen verringert die Gefahr, dass lose Pollen aufwirbeln und Beschwerden verursachen.
  5. Spezielle Filter für den Staubsauger sorgen dafür, dass beim Saugen möglichst wenig Staub herumgewirbelt wird. Außerdem gibt es Staubsauger mit komplett versiegeltem Gehäuse, aus dem praktisch keine staub- oder pollenbelastete Abluft heraus gelangt.
  6. Steht beim Staubsauger ein Filterwechsel an, sollte man jemanden darum bitten, der nicht unter einer Allergie leidet.
  7. Kleidung nicht im Schlafzimmer wechseln, da sonst dort die an der Wäsche haftenden Pollen aufgewirbelt werden. Das kann zu nächtlichen Allergieschüben führen. Wer von draußen kommt und länger im Haus bleiben will, wechselt am besten die Kleidungsgarnitur.
  8. Abends die Haare waschen hilft, möglichst unbelastet von Pollen ins Bett gehen zu können.
  9. Lüften sollte man auf dem Land eher am Nachmittag oder Abend, da dort die Pollenkonzentration in der Luft morgens vergleichsweise hoch ist. Ganz andersherum ist es in Ballungszentren, hier also besser morgens frische Luft hereinlassen.
  10. Bei Bedarf hilft eine Allergieimpfung, auch als Hyposensibilisierung bezeichnet. Bei diesem Verfahren spritzt der Arzt dem Patienten die Allergieauslöser, am Anfang in kurzen Abständen und in steigender Dosierung, dann in größeren Abständen bei gleichbleibender Dosis. Auf diese Weise gewöhnt sich das bei einer Allergie überschießende Immunsystem an ein spezifisches Allergen und die Symptome bleiben aus. Außer mit Spritzen können einige Allergene zum Zwecke der Hyposensibilisierung auch per Tablette zugeführt werden.
  11. Auch homöopathische Arzneimittel kommen bei allergischen Beschwerden zum Einsatz. Sowohl über diese also auch über chemisch-synthetische Arzneimittel beraten Apotheker und ihre Teams.

 

© Apothekerverband Nordrhein e.V. in Kooperation mit dem Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH.

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