Mehr als die Hälfte der Deutschen kennt den eigenen Impfstatus nicht, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage. Dabei möchten 78 Prozent der Befragten darüber Bescheid wissen. Aufschluss über den Impfstatus kann ein Check in der Apotheke geben. Im Rahmen des Präventionsgedankens beraten Apothekenteams umfangreich auch zu diesem Thema.
Bringen Sie Ihren eigenen Impfstatus auf den neuesten Stand – gute Gründe sprechen dafür:
1) Sogenannte Kinderkrankheiten sind nicht harmlos
Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten – um nur einige zu nennen – können bei Kindern und Erwachsenen schwere Verläufe nehmen, mit bleibenden Folgen. Masern etwa können eine Hirnentzündung hervorrufen. Mumps kann bei Männern Unfruchtbarkeit erzeugen, und Röteln können ungeborenes Leben schädigen, wenn die Mutter in der Schwangerschaft erkrankt.
2) Viren und Bakterien kennen keine Ländergrenzen
In Deutschland liegt die Durchimpfungsrate bei Kindern über 90 Prozent. Damit ist die Impfbereitschaft hoch. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass der Impfschutz der Mehrheit auch den Einzelnen schützt. Das heißt: Ein Mensch, der nicht geimpft ist, hat deshalb innerhalb Deutschlands die Chance, sich nicht zu infizieren. Reist dieser Mensch jedoch in ein Land mit geringer Durchimpfung der Bevölkerung, steigt sein Infektionsrisiko deutlich an. Und damit auch die Gefahr, dass er wiederum andere Menschen ansteckt.
3) Infektionskrankheiten sollten weltweit zurückgedrängt werden
Da der eigene Impfschutz auch andere schützt, kann mit dem eigenen Impfschutz dazu beitragen, die Zahl schwerer Infektionskrankheiten zu senken.
Welche Impfungen sind relevant? So behält man den Überblick
Um zu wissen, gegen was bereits Säuglinge und Kleinkinder geimpft werden sollten, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) einen Impfkalender mit sogenannten Standardimpfungen entwickelt. Neben diesen Standardimpfungen können weitere hinzubekommen.
Die sind zum Beispiel relevant für:
- chronisch kranke Menschen (Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken und Hepatitis),
- weitere Risikogruppen für eine Grippeinfektion,
- für Mädchen und junge Frauen (Impfung gegen HPV – Humane Papillomviren),
- Menschen, die sich auf Fernreisen begeben möchten (spezielle, für das Reiseland notwendige Impfungen),
- diejenigen, die innerhalb Deutschlands in einem FSME-Risikogebiet leben beziehungsweise in ein solches reisen möchten (Impfung gegen durch Zecken übertragene FSME-Viren).
Impfberatung in der Apotheke
Der Schutz einiger Standardimpfungen muss mindestens alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Gegen andere Infektionen, wie FSME oder Grippe, muss noch deutlich häufiger geimpft werden. Um wieder auf den neuesten Stand zu kommen, hilft ein Blick in den Impfpass. Wenn der Impfpass fehlt, sollte der Hausarzt gefragt werden, denn er hebt die Dokumentation über die Impfung eines Patienten auf. Bei Fragen zum Impfschutz finden Sie auch in Ihrer Apotheke kompetente und fachkundige Beratung. Apotheken dienen auch als Anlaufstelle für Reiseimpfberatungen.
Mehr Nutzen als Risiken
Impfungen können zwar auch Nebenwirkungen mit sich bringen, dabei handelt es sich jedoch in aller Regel um milde Nebenwirkungen, oft auch lokal begrenzt im Bereich der Einstichstelle. Betrachtet man das Verhältnis von Nutzen zu Risiko, überwiegt der Nutzen der von der STIKO empfohlenen Impfungen klar das Risiko.
Weitere Informationen zum Thema Impfen und ein aktueller Impfkalender können auf der Internetseite der Ständigen Impfkommission (STIKO) eingesehen bzw. heruntergeladen werden:
http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/stiko_node.html
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