Die Goldrute (Solidago virgaurea herba = Echtes Goldrutenkraut) ist in Europa, in den gemäßigten Klimazonen und in Nordafrika heimisch. Die Stauden wachsen gerne an sonnigen, trockenen, sandigen Standorten wie Ufergebieten, Waldlichtungen, Wiese und Bahndämmen. Sie können bis in den November hinein blühen. Die goldgelben Korbblüten erinnern an kleine strahlende Sonnen. Sie duften süßlich und aromatisch und werden gerne von zahlreichen Bienen, Schmetterlingen und weiteren Insekten besucht.
In England und den USA werden Goldruten als Gartenpflanzen verwendet. Bei uns sind sie eher ungeliebt, da sie heimische Pflanzenarten zu verdrängen drohen.
Die Goldrute ist außerdem die Nationalblume der US-Bundesstaaten Nebraska und Kentucky.
Die Goldrute wird schon lange als Heilpflanze genutzt. Bei den Germanen zählte die Goldrute zu einem der besten Wundheilkräuter. In alten Kräuterbüchern aus dem 17. Jahrhundert heißt sie daher noch „Heydnisch Wundkraut“. Den Namen „Heftkraut“ erhielt sie, weil sie Wunden zusammenheften kann.
Sie wurde auch dazu verwendet, um über den Gesundheitszustand eines Kranken Auskunft zu geben: Dazu stellte man die Goldrute über Nacht neben das Bett eines Kranken. War sie am nächsten Morgen verwelkt, wurde auch der Mensch nicht mehr gesund.
Als Droge dienen die während der Blüte gesammelten und schonend getrockneten oberirdischen Teile.
Für die Wirkung ist vermutlich nicht eine einzelne Substanz verantwortlich, sondern das Zusammenspiel von Flavonoiden, Triterpensaponinen und Phenolglykosiden. Flavonoide wirken aquaretisch. Das bedeutet, sie regen die Niere dazu an mehr Wasser auszuscheiden. Dadurch werden die ableitenden Harnwege (Harnleiter, Blas und Harnröhre) besser durchspült und Keime ausgeschwemmt. Wichtig: Viel trinken!
Zusätzlich wirkt Goldrute antientzündlich, leicht krampflösend und beugt wohl Blasensteinen vor.
Sie kann außerdem bei leichten Harnwegsinfekten helfen. Kündigt sich eine Blasenentzündung durch klassische Beschwerden, wie zum Beispiel Brennen beim Wasserlassen an, eignet sich das Heilkraut als Tee oder in Tablettenform. In Tees kommen beide Goldrutenarten (Riesengoldrute) häufig kombiniert vor, ebenso wie andere Kräuter, unter anderem Birkenblätter und Schachtelhalm.
WICHTIG:
- Bessern sich die Symptome eines Harnwegsinfektes durch das pflanzliche Mittel nach kurzer Zeit nicht, wird ein Arztbesuch unumgänglich!
- Wer unter Wasseransammlungen im Körper (Ödemen) leidet, die durch eine Herzschwäche oder Nierenfunktionsstörung bedingt sind, darf Goldrute nicht anwenden.
- Goldrute kann bei einer Blasenentzündung nur helfen, wenn Sie ausreichend Flüssigkeit trinken. Dann tritt der durchspülende Effekt ein. Trinken ist bei einem Harnwegsinfekt ohnehin wichtig.
Lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung von uns beraten.