PLÖTZLICH UND UNERWARTET

Gefährlicher Anschlag im Gehirn

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Taubheitsgefühle, Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, Gesichtsfeldausfall und andere typische Beschwerden: in einem Augenblick ist alles nicht mehr so, wie es war!

Wie sich ein Schlaganfall im weiteren Verlauf auswirkt, ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Betroffenen sind die Symptome kaum spürbar, andere dagegen sind bettlägerig und pflegebedürftig.

Jährlich erleidet ungefähr einer von 1000 Menschen einen Schlaganfall, etwa acht von zehn sind über 60 Jahre alt. Obwohl der Schlaganfall nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen zählt, sind die typischen Symptome oft nicht bekannt.

Nur wer sein Risiko kennt, kann frühzeitig und langfristig vorsorgen!

> Schlaganfall ist nicht gleich Schlaganfall

Die Bezeichnung „Schlaganfall“ (Hirnschlag, Apoplex, Hirninfarkt oder Insult) dient als Überbegriff für alle plötzlichen Durchblutungsstörungen des Gehirns, die zu länger dauernden Ausfällen geführt haben, ausgelöst durch vielfältige Ursachen und Erkrankungen.

Unterschieden wird zwischen einem Schlaganfall durch einen Gefäßverschluss, der als ischämischer Schlaganfall bezeichnet wird und einem Schlaganfall aufgrund einer Hirnblutung, dem hämorrhagischen Schlaganfall. Zu einem Schlaganfall kann es außerdem kommen, wenn sich irgendwo im Körper ein Blutgerinnsel löst, im Gehirn landet und dort die Blutzufuhr blockiert, die sogenannte Thromboembolie.

Welche Beschwerden ein Schlaganfall verursacht, richtet sich danach, welches Gehirnareal an einer Unterversorgung mit Sauerstoff leidet, und die Ausprägung der Symptome sind umso stärker, je größer der Sauerstoffmangel ist. So führt ein Schlaganfall der rechten Gehirnhälfte z.B. zu einer Beeinträchtigung der linken Körperhälfte.

> Risiko Schlaganfall

Ein Schlaganfall kommt plötzlich. Doch meist hat er eine lange Vorgeschichte. Auch wenn es nicht möglich ist, alles unter Kontrolle zu haben, wie beispielsweise erbliche Faktoren, ist es doch möglich, das Risiko im positiven Sinne zu beeinflussen. Verschiedene Faktoren begünstigen einen Schlaganfall.

BLUTHOCHDRUCK

Ein Netzwerk aus Hormonen und Nerven regelt den Blutdruck. Anhaltende Blutdruckschwankungen, insbesondere anhaltender dauerhafter Bluthochdruck, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls zu senken. Der Blutdruck-Normbereich gilt mit 120/80 mmHg als medizinisch optimal. Überschreitet der Blutdruck allerdings längerfristig Werte von 140/90 mmHg liegt ein Bluthochdruck (Hypertonie) vor.

DIABETES

Diabetiker sind besonders schlaganfallgefährdet. Das Risiko ist bei ihnen zwei- bis vierfach höher als bei Stoffwechselgesunden. Kommt gar noch Bluthochdruck dazu, verzehntfacht sich das Risiko. Als besonders gefährlich gilt das „tödliche Quartett“, das metabolische Syndrom, bestehend aus den Risiken:

  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Cholesterinwerte
  • Diabetes

VORHOFFLIMMERN

Neben Bluthochdruck ist Vorhofflimmern eine häufige Ursache für einen Schlaganfall. Durch diese Herzrhythmusstörung werden in Deutschland pro Jahr circa 50.000 ischämische Schlaganfälle ausgelöst. Hierbei werden Teile des Gehirns infolge eines Blutgerinnsels, welches durch die Rhythmusstörung entsteht, nicht mehr ausreichend durchblutet. Doch wer von Vorhofflimmern betroffen ist, merkt das selbst oft nicht. Wird die Herzrhythmusstörung identifiziert und behandelt, lässt sich das Schlaganfallrisiko deutlich senken.

> Vorwarnung durch TIA

Ernstzunehmende Voranzeichen werden leicht übersehen. Etwa jeder fünfte Schlaganfall kündigt sich durch eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA) oder auch „Schlägelchen“ an.

Kurzzeitige neurologische Ausfälle, z.B. plötzliche Schwäche, kurzdauernde Lähmungen oder Gefühlsstörungen, die auftreten, sich jedoch von selbst innerhalb weniger Minuten bis Stunden und ohne Folgen zurückbilden, gelten als Warnzeichen für einen drohenden Schlaganfall.

Frühzeitige ärztliche Klärung verhindert schwerwiegende Folgen!

> Schnell und frühzeitig reagieren!

Der Schlaganfall ist ein Notfall! Es sollte sofort ein Notarzt (Notruf 112) gerufen werden, ohne zu zögern oder zu warten, ob die Beschwerden wieder verschwinden! Eine Behandlung innerhalb der ersten Stunden ist wesentlich für die Langzeitprognose. Gelingt es in den ersten Stunden nach einem Schlaganfall, die Gefäße wieder zu öffnen, können Folgeschäden möglichst gering gehalten werden.

Mit einem FAST-Test können auch medizinisch nicht ausgebildete Personen dem Verdacht auf einen Schlaganfall nachgehen. Er wurde von britischen Medizinern und Rettungshelfern entwickelt und soll das rasche Erkennen von Schlaganfällen erleichtern.

F = face = Gesicht: Gesicht beim Lächeln verzogen?

A = arms = Arme: Arme nach vorne, Handflächen nach oben: Möglich?

S = speech = Sprache: Kann die Person einen einfachen Satz nachsprechen?

T = time = Zeit: Bei Verdacht sofort 112 wählen!

Bestätigt sich der Verdacht auf einen Schlaganfall, führt der Weg möglichst schnell in ein Krankenhaus, das auf Schlaganfälle spezialisiert ist und eine sogenannte „Stroke-Unit“ besitzt – sofern das schnell genug erreichbar ist.

> Das Leben darf weitergehen

Schock, Trauer, Angst, bis hin zu Depressionen treten nach einem Schlaganfall häufig auf, abhängig von der Schwere des Schlaganfalls und den bleibenden Einschränkungen. Die meisten Betroffenen und ihre Angehörigen schaffen es mit der Zeit, ihr Leben zuversichtlich und unabhängig, sowohl psychisch als auch praktisch, wieder in die eigenen Hände zu nehmen.

 

Quelle: Gesundheit – Das Magazin aus Ihrer Apotheke

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